
Nagelpflege: Was hilft wirklich gegen brüchige Fingernägel?
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Schöne, lange Nägel, die nie abbrechen oder splittern und perfekt lackiert sind – wer von uns wünscht sich das nicht? Doch leider ist der Weg zu den perfekten Fingernägeln oft schwer, denn nicht jeder Nagel ist gleich. Während die einen unter Nägeln leiden, die oft abbrechen, kämpfen andere mit weichen Nägeln und splitternden Nagelspitzen. Doch egal, welchen Nageltyp Sie haben: mit der richtigen Pflege können Sie Ihre Nägel stärken und gesünder aussehen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Nicht alle Nägel sind gleich: genau wie bei der Haut gibt es auch bei Nägeln verschiedene Typen, die unterschiedliche Pflege benötigen. Während manche Nägel von Natur aus hart und stabil sind, sind andere weich, flexibel oder neigen zu Trockenheit und Brüchigkeit. Häufige Probleme wie Einreißen, Splittern oder Rillen hängen nicht nur mit äußeren Einflüssen zusammen, sondern auch mit der individuellen Nagelstruktur. Wer seine Nagelpflege auf den eigenen Nageltyp abstimmt, kann viel dazu beitragen, dass die Nägel kräftiger, glatter und widerstandsfähiger werden.
Harte Nägel wirken auf den ersten Blick gesund, sind dick und fest, neigen jedoch dazu, bei seitlichem Druck oder Stößen plötzlich abzubrechen. Besonders bei Kälte oder trockener Heizungsluft steigt die Brüchigkeit. Hier kann häufiges Einweichen im Wasser problematisch sein, da Nägel durch das ständige Quellen und Trocknen spröde und rissanfällig werden.
Weiche Nägel hingegen sind sehr biegsam und elastisch, reißen aber oft an den Seiten ein oder splittern schichtweise ab, auch genannt Nagelspliss oder Onychoschisis. Durch ihre Flexibilität wirken sie zunächst stabil, neigen jedoch dazu, sich bei alltäglichen Tätigkeiten wie beim Tippen auf der Tastatur oder beim Putzen zu verbiegen oder abzunutzen. Häufiges Händewaschen, längerer Kontakt mit Wasser oder das häufige Tragen von Handschuhen aus Latex oder Gummi kann sie zusätzlich schwächen, da sich das Nagelkeratin aufweicht und die Nagelstruktur noch weicher wird.
Trockene, brüchige Nägel sind meistens dünn, weisen sichtbare Längsrillen auf, brechen oder splittern leicht und fühlen sich oft rau an. Oft fehlt es ihnen an Feuchtigkeit oder Nährstoffen. Mischformen sind ebenfalls möglich und können zum Beispiel durch äußere Einflüsse wie häufiges Händewaschen, Desinfizieren oder falsche Pflege entstehen. Um die richtige Pflege zu wählen, ist es wichtig, den eigenen Nageltyp zu erkennen und gezielt darauf einzugehen.
Die Grundlage jeder guten Nagelpflege ist die richtige Vorbereitung. Schon beim Kürzen der Nägel stellt sich die Frage: Schneiden oder knipsen? Während Knipser praktisch sind, können sie den Nagel bei empfindlicher Struktur zum Splittern bringen. Alternativ zum Knipser greifen viele auch zur Nagelschere, vor allem bei dünneren oder weicheren Nägeln. Eine scharfe, gut verarbeitete Schere kann tatsächlich sanfter sein als ein Knipser, da sie den Nagel nicht so stark zusammenpresst. Wichtig ist jedoch, dass die Schneide sauber und gleichmäßig verläuft, sonst kann es auch hier zu kleinen Rissen oder ungleichmäßigen Kanten kommen. Für feste oder dicke Nägel ist die Schere dagegen oft zu schwach. Am schonendsten ist es, die Nägel mit einer Feile in Form zu bringen. Und zwar immer nur in eine Richtung, um das Einreißen zu vermeiden.
Bei der Wahl der Feile kommt es auf das Material an: Metallfeilen sind robust, können jedoch die Nagelplatte aufrauen. Besser geeignet sind Sandblattfeilen für normale Nägel und Glasfeilen für empfindliche, brüchige oder gesplitterte Nägel, da sie besonders sanft sind.
Auch das Zurückschieben der Nagelhaut sollte behutsam erfolgen, am besten nach dem Duschen oder nach einem Handbad, wenn die Haut weich ist. Zum Zurückschieben der Nagelhaut eignen sich spezielle Tools mit abgerundeter Spitze. Wichtig ist, dass das Werkzeug sanft zur Haut ist und keine scharfen Kanten hat, um Mikroverletzungen zu vermeiden. Beim Abschneiden der Nagelhaut ist hingegen höchste Vorsicht geboten, denn das kann zu kleinen Wunden, Entzündungen oder eingewachsenen Nägeln führen.
Ob man die Nägel polieren sollte, hängt vom Zustand der Nägel ab: Bei glatter Nageloberfläche genügt ein gelegentliches, sanftes Polieren für etwas Glanz. Bei brüchigen oder dünnen Nägeln ist Polieren dagegen eher kontraproduktiv, da die obere Hornschicht dabei zusätzlich abgetragen wird. Auch nach dem Entfernen von künstlichen Nägeln aus Gel oder Acryl sollte auf das Polieren verzichtet werden.
Öl ist ein echter Allrounder in der Nagelpflege und unterstützt nicht nur die Nägel selbst, sondern auch die umgebende Nagelhaut. Besonders beliebt sind Mandel-, Rizinus-, Jojobaöl und Vitamin E Öl. Jojobaöl ähnelt dem natürlichen Hautfett und zieht schnell ein, ohne zu fetten, während Vitamin E als starkes Antioxidans die Zellen schützt und die Regeneration fördert. Für harte, trockene oder brüchige Nägel sind diese Öle ideal, um die Flexibilität zu verbessern und Risse zu verhindern. Generell können Sie auch Ihr Gesichtsöl als Nagelöl verwenden – denn was gut fürs Gesicht ist, kann auch den Nägeln nicht schaden!
Nagelseren sind speziell auf Probleme wie Nagelspliss oder brüchige Schichten abgestimmt. Sie enthalten eine Kombination aus feuchtigkeitsspendenden, stärkenden und regenerierenden Wirkstoffen, darunter Proteine und Öle. Proteine stärken die Nagelplatte von innen und helfen, Risse sowie Schichtablösungen vorzubeugen. Hyaluronsäure und Glycerin sorgen durch ihre wasserbindenden Eigenschaften für intensive Feuchtigkeit und verbessern so die Elastizität und Flexibilität der Nägel.
Für eine wöchentliche Intensivpflege eignen sich Ölbäder, bei denen die Fingerspitzen für einige Minuten in warmes Öl getaucht werden, was die Nägel tiefgehend nährt und stärkt. Dazu geben Sie einfach etwas Nagelöl oder auch ein paar Tropfen Ihres Gesichtsöls in eine Schüssel und erhitzen diese im Wasserbad oder kurz in der Mikrowelle, bis das Öl angenehm warm ist. Nach dem Bad können die Nägel und die Nagelhaut sanft massiert werden, um die Durchblutung zu fördern und die Pflegewirkung zu verstärken. Cremen Sie Ihre Hände danach noch mit einer reichhaltigen Handcreme ein.
Allgemein ist häufiges Eincremen der Hände empfehlenswert, um die Haut und Nagelhaut geschmeidig zu halten und das Austrocknen der Nägel zu verhindern. Besonders nach dem Waschen der Hände oder nach Kontakt mit Reinigungsmitteln sollten Sie Ihre Hände und Nagelränder mit einer reichhaltigen Handcreme, einem speziellen Nagelhautbalsam oder ein paar Tropfen Nagelöl pflegen. So unterstützen Sie die natürliche Feuchtigkeitsbalance und beugen spröden, brüchigen Nägeln effektiv vor.
Ob ein Nagelhärter sinnvoll ist, hängt stark vom individuellen Nageltyp ab. Bei weichen, splitternden oder biegsamen Nägeln können spezielle Härter sinnvoll unterstützen, indem sie eine feste, schützende Schicht auf der Nagelplatte bilden. Allerdings ist Vorsicht geboten: Zu häufige Anwendung oder ein für den falschen Nageltyp gewähltes Produkt kann die Nägel noch spröder machen. Wer harte Fingernägel hat, die schnell brechen, sollte keine stark aushärtenden Produkte verwenden. Tragen Sie stattdessen einfach einen Basecoat ohne härtende Wirkung auf, um Ihre Nägel vor äußeren Einflüssen, vor allem Wasser, zu schützen.
In der konventionellen Kosmetik wurde früher Formaldehyd in Nagelhärtern eingesetzt, was jedoch seit 2019 glücklicherweise verboten ist. Es gilt als gesundheitsschädlich und kann Allergien oder sogar Krebs verursachen. Zudem enthalten konventionelle Nagelhärter oft Stoffe wie Nitrocellulose, Kunstharze, Weichmacher und Silikone, die zwar eine harte Schutzschicht bilden, aber bedenkliche Chemikalien beinhalten, die schlecht für Mensch und Umwelt sind.
Naturkosmetische Nagelhärter setzen auf sanftere Rezepturen und kombinieren pflegende Wirkstoffen wie Vitamin E, Vitamin A, pflanzliche Ölen mit regenerierenden Extrakten, beispielweise aus Açai oder Algen. Säuren wie Apfelsäure, Glycolsäure und Milchsäure regulieren den pH-Wert und halten das Nagelbett gesund. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Vitamin B5 helfen, den Nagel flexibel zu halten und gleichzeitig zu stärken. Das ist bei weichen, leicht splitternden sowie trockenen Fingernägeln mit tiefen Rillen perfekt, um sie zu stärken.
Ähnlich wie bei Haut und Haaren können Sie mit Nahrungsergänzungsmitteln ein wenig nachhelfen. Besonders wichtig sind dabei Biotin (Vitamin B7), welches das Nagelwachstum fördert, sowie Zink und Eisen, die brüchigen Nägeln entgegenwirken. Auch Vitamin C unterstützt die Kollagenbildung, was die Nagelstruktur stabilisiert und die Nägel widerstandsfähiger macht.
Falls Sie besonders brüchige Nägel haben, die auch mit einer ausgiebigen Nagelpflege-Routine und Nahrungsergänzungen keine Verbesserungen zeigen, sollten Sie jedoch einen Termin in Ihrer Arztpraxis machen. Denn bei manchen Krankheiten wie Schilddrüsenproblemen oder Anämie sind extrem trockene, brüchige Nägel mit tiefen Rillen Teil der Symptome.
Damit Ihr Nagellack möglichst lange schön und ohne Absplittern hält, ist die Vorbereitung entscheidend: Saubere, fettfreie Nägel sorgen für besseren Halt. Verwenden Sie am besten einen Unterlack, der die Nageloberfläche glättet und vor Verfärbungen schützt. Tragen Sie den Farblack in dünnen Schichten auf und lassen Sie jede Schicht gut trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. Ein abschließender Topcoat versiegelt die Farbe, gibt Glanz und verlängert die Haltbarkeit. Vermeiden Sie es, die Nägel direkt nach dem Lackieren stark zu beanspruchen, um Kratzer und Absplitterungen zu minimieren.
Aktuell liegen sanfte, natürliche Nagellack-Töne voll im Trend: Matcha-, Salbei- und Pistaziengrün bringen frischen Wind auf die Nägel und passen farblich zum Matcha Latte. Die sogenannten Princess-Nails, halbtransparente Nude-Töne, die den natürlichen Nagel subtil verschönern, sind perfekt für den Alltag und sehen immer elegant aus. Doch auch für alle, die es etwas auffälliger mögen, gibt es die passenden Sommer-Trendfarben: helles Rot oder Butter Yellow, die perfekt zu hübschen Strandkleidern passen. Metallic-Fans können mit Silber glänzen, das gerade sein Comeback feiert.
Mit der richtigen Pflege und auf Ihren Nageltypen abgestimmte Produkte lassen sich brüchige Nägel effektiv stärken. Reichhaltige Nagelöle, feuchtigkeitsspendende Nagelseren, naturkosmetische Nagelhärter und Nahrungsergänzungsmittel unterstützen Ihre Nagelgesundheit. So hält auch Ihre Maniküre länger und sieht gleichzeitig gepflegt und schön aus.