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Kopfnote, Herznote, Basisnote: Das bedeutet die Duftpyramide eines Parfums

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Warum riecht der erste Spritzer eines Parfums oft intensiv nach Bergamotte – und nach wenigen Minuten duftet es plötzlich nur noch nach Rosen? Die Antwort steckt in den verschiedenen Komponenten der Duftpyramide: den Kopfnoten, Herznoten und Basisnoten. Die Duftpyramide lässt uns wissen, wie sich ein Duft im Laufe des Tages entfaltet und warum Parfums in verschiedenen Phasen der Entwicklung auf der Haut ganz unterschiedlich wahrgenommen werden.

Können wir den Verlauf der Duftpyramide riechen?

Die Duftpyramide besteht in der Regel aus drei Komponenten: der Kopfnote, die wir zuallererst wahrnehmen, der Herznote, die lange auf der Haut verweilt und der Basisnote, die den Abschluss bildet. Diese Duftebenen unterscheiden sich durch die Flüchtigkeit und auch Größe ihrer Moleküle. Die Kopfnote enthält leichte, sich schnell verflüchtigende Verbindungen, die Herznote mittelflüchtige, und die Basisnote schwerere, langanhaltende Moleküle, die oft etwas größer sind.


Bei natürlichen Duftkomponenten wie ätherischen Ölen wird dieser mehrstufige Effekt besonders spürbar, da diese aus einer Vielzahl unterschiedlicher Moleküle bestehen, die jeweils eigene Verdunstungsgeschwindigkeiten haben und sich oft in mehreren Phasen entfalten.


Das ätherische Öl der bulgarischen Rose ist ein gutes Beispiel für die komplexe Entwicklung natürlicher Düfte. Es enthält eine Vielzahl verschiedener Duftmoleküle, darunter Citronellol, Geraniol und Nerol, die unterschiedlich schnell verdunsten. Dadurch entwickelt sich der Duft auf mehreren Ebenen: Er beginnt mit einer frischen Kopfnote, entwickelt sich im Herzen charakteristisch floral und endet in einer warmen, beinahe balsamischen Basisnote.


Deshalb wirken natürliche Düfte besonders lebendig und vielschichtig, da der Übergang von Kopfnote zu Herznote oft sanft und facettenreich verläuft. Synthetische Duftnoten hingegen bestechen durch ihre gleichmäßige und konstante Duftentwicklung, die über Dauer einer Duftphase wie der Herznote eher stabil bleibt.


Das bedeutet: Ja, wir können den Verlauf der Duftpyramide tatsächlich riechen. Mit etwas Aufmerksamkeit lassen sich die einzelnen Phasen bewusst wahrnehmen. Es erfordert zwar ein wenig Übung, die verschiedenen Duftnoten auseinanderzuhalten, aber mit der Zeit schärft sich das Geruchsempfinden. Besonders spannend wird es, wenn man dabei auf die Veränderungen achtet, die sich durch Hautkontakt, Zeit und Körpertemperatur ergeben.

Alles auf Anfang: Die Kopfnoten

Die Kopfnote ist wie das erste Lächeln, das man jemandem zuwirft: flüchtig, aber bedeutungsvoll. Diese Noten prägen den ersten Eindruck, den wir von einem Parfum wahrnehmen und beeinflussen maßgeblich, ob uns der Duft anspricht. Kopfnoten verbleiben normalerweise ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten auf der Haut, bevor sie den Herznoten weichen.


Oft startet die Kopfnote mit einem Knall aus spritzigen Zitrusnoten, prickelndem Pfeffer, saftigen Früchten, aromatischen Kaffeebohnen, würzigem Kardamom oder herben Feigenblättern. Das ist kein Zufall, denn die Kopfnote besteht aus eher leichten und flüchtigen Molekülen, die schnell verdunsten, sofort in die Luft gelangen und so zuerst wahrgenommen werden. Damit sie dennoch beeindrucken, sind sie meistens intensiv dosiert.

Ambre Nomade Extrait de Parfum von Élisire

Ein Archipel von Empfindungen. Das Versprechen eines Sonnenuntergangs. Prachtvoll und strahlend. Aromatischer Salbei, explosiver Ingwer, köstliche Vanille. Unsterblich. Fesselnd. Prismatisch. Flimmernde Schattierungen unter dem Licht des Mondes, frei und einladend. Mysteriös und voller Tiefe. Safranfarbene Gewänder… Leidenschaften. Stolz.


  • Kopfnoten: Aprikose, Ingwer, Salbei
  • Herznoten: Ylang Ylang, Zedernholz, Cistus Absolute
  • Grundnoten: Patchouli aus Java, Olibanum, Vanille aus Madagascar, Moschus

Eine außergewöhnliche Reise in den Orient. Die Schönheit eines Sonnenuntergangs im kaiserlichen Garten. Gründend in alter Tradition und feierlich wie die Rückkehr eines Soldaten aus fernen Ländern. Voller Demut und Stille.

Mehr Parfums mit interessanten Kopfnoten

Die Herznote: Der Charakter eines Parfums

Die Herznote ist als mittlere Komponente in der Duftpyramide das Herzstück eines Parfums. Sie verbleibt mehrere Stunden auf der Haut und prägt den eigentlichen Charakter des Dufts. Nachdem die Kopfnote verflogen ist, entfaltet sich die Herznote und verbindet die leichten Kopfnoten mit den tiefen Basisnoten.


Die Moleküle der Herznoten sind weniger flüchtig, wodurch sie sich langsamer entfalten und länger wahrnehmbar bleiben. Florale Noten wie Rosen, Jasmin, Iris und Ylang-Ylang, Harze wie Labdanum und Elemi, warme Akkorde wie Zimt und Vanille, aber auch einige fruchtige Noten sind in der Herznote besonders häufig vertreten und verleihen dem Parfum seine Persönlichkeit.

Clary Fig Eau de Parfum von Carl Kling Parfums

Clary Fig vereint den süßen, vielschichtigen Charakter von Muskatellersalbei und Feigen mit erfrischenden Zitrusnoten, cremigen Noten von Milch und kräftigem Kümmel. Die warme, beruhigende Basisnote mit Moschus und Sandelholz verleiht dem Parfum eine überraschende, markante Raffinesse.


  • Kopfnoten: Kümmel, Zitrone
  • Herznoten: Muskatellersalbei, Feige, Milch
  • Grundnoten: Moschus, Sandelholz

Das Unisex Parfum von Carl Kling Parfums verkörpert die Essenz des skandinavischen Minimalismus und der avantgardistischen Kunst in einem einzigartigen Duft. Die Kreation überrascht mit einer unerwarteten Mischung, die sofort auffällt – so klar und unverkennbar wie der Name selbst.


Clary Fig wurde in Zusammenarbeit mit dem Meisterparfümeur Antoine Lie entwickelt.

Ungewöhnliche Herznoten

A person is spraying perfume on their neck

Basisnoten: Das Fundament eines Dufts

Die Basisnote, manchmal auch Grundnote genannt, bildet das Fundament eines Parfums, welches den Duft auf der Haut verankert und für seine Langlebigkeit sorgt. Ihre lange Haltbarkeit verdankt sie der besonderen Struktur ihrer Duftmoleküle. Diese sind oft größer und weniger flüchtig als jene der Kopfnoten oder Herznoten. Sie benötigen mehr Energie, um zu verdampfen und bleiben dadurch länger auf der Haut oder Kleidung – manchmal sogar über Tage hinweg.


Viele Basisnoten wirken zunächst sehr intensiv, wie ein rauchiger Lederakzent, süßer Amber, schweres Patchouli oder erdig-holziges Vetiver, werden aber mit der Zeit sanfter und treten in den Hintergrund. Erst im Zusammenspiel mit Herz- und Kopfnote entsteht so das vollständige Gesamtbild des Parfums.

Cyan Nori Eau de Parfum von Abel

Cyan Nori ist süß, salzig und spritzig - saftige Mandarine und weißer Pfirsich kombiniert mit salziger Tiefsee. Inspiriert von der Weite des Ozeans.


Berühmt für seine feuchtigkeitsspendenden Aminosäuren und eine Vielzahl von therapeutischen Vorteilen, verwischt Nori (Seetang) die Grenze zwischen Funktionalität und Schönheit in diesem kühnen, modernen Nischenduft.


  • Kopfnoten: Mandarine, weißer Pfirsich
  • Herznoten: pflanzlicher Moschus
  • Grundnoten: Nori (Seetang)

Natürlicher Moschus bildet das Rückgrat und verleiht ihm eine große Langlebigkeit und eine spritzige Qualität, die sich wunderbar auf der Haut trägt.


Der Zauber der Vorfreude, die Absicht auf etwas, bewußt ohne Nutzen, eine erste Berührung, Neonlicht, die Wirbelsäule hoch ein Kribbeln...

Düfte mit außergewöhnlichen Basisnoten

Gibt es auch Parfums ohne Duftpyramide?

Ja, die gibt es! Ein Beispiel hierfür sind Moleküldüfte, die nur Duftmoleküle wie Iso E Super, Ambroxan oder Cashmeran sowie Alkohol und Wasser enthalten. Sie wirken oft reduziert, modern und besonders hautnah. Dennoch können sich einzelne Duftfacetten im Laufe des Tages verändern. Je nach Hautchemie, Umgebung und Wahrnehmung treten bestimmte Nuancen mal stärker, mal dezenter in den Vordergrund.


Viele Parfums vereinen natürliche oder naturidentische Duftstoffe mit den genannten synthetischen Molekülen. Diese verleihen dem Duft holzige, zitrische, amberartige, fruchtige oder florale Facetten und können einzelne Noten in der Duftpyramide gezielt hervorheben oder intensivieren. Gleichzeitig unterstützen sie den natürlichen Hautduft und sorgen dafür, dass der Duft bei jeder Person seine individuelle, ganz persönliche Ausstrahlung entfaltet.


Einige Parfumhersteller listen ihre Duftnoten auf, ohne sie explizit einem Platz in der Duftpyramide zuzuordnen. Das kann verschiedene Gründe haben: Zum einen sind manche modernen synthetischen Parfums, vor allem Moleküldüfte, bewusst so komponiert, dass sie sich nicht streng nach dem klassischen pyramidenförmigen Verlauf entfalten, sondern eher linear oder in Wellenstrukturen. Zum anderen möchten Marken manchmal eine emotionale Duftbeschreibung in den Vordergrund stellen und sich weniger auf die technische Gliederung konzentrieren.

No 07 Elixir Isotopique von Frau Tonis Parfum

No 07 Elixir Isotopique ist Frau Tonis erstes Molekül-Parfum. Durch den Kontakt mit der Haut entfaltet dieses Parfum eine einzigartige, individuelle Duftnote. Es umhüllt mit einer dezenten Aura und schenkt ein besonders Dufterlebnis.


Warme Aromen von Ambroxan und Zedernholz lassen diesen Duft hellgolden leuchten. Eigensinnige, violete Veilchenblüten gesellen sich wie im Rausch triumphal hinzu. No. 07 Elixir Isotopique ist eine faszinierende olfaktorische Erfahrung. Das bin ganz ich. Das ist mein persönlicher Signature-Scent.


  • Eigensinnig / Wild / Leuchtend
  • Duftnoten: Ambroxan, Zedernholz, Veilchenblüten
  • Grün / Eau de Parfum / Unisex

Ambroxan ist ein synthetischer Duftstoff mit einem charakteristischen warmen, holzigen und ambraartigen Aroma. Ein Ambroxan-Molekül-Parfum erzeugt eine langlebige, einzigartige und individuelle Duftsignatur, die tiefe und reiche Noten verströmt.

Unsere Moleküldüfte

Mix and Match – Wie Layering die Duftpyramide beeinflusst

Beim Layering, also dem Auftragen mehrerer Parfums übereinander, vermischen sich verschiedene Düfte miteinander, was zu überraschenden Duftverläufen führen kann. Kopf-, Herz- und Basisnoten entfalten sich im Zusammenspiel oft anders als bei einem einzelnen Duft. Bestimmte Noten können sich gegenseitig verstärken oder überlagern, während sich andere zurücknehmen. So kann zum Beispiel die frische, aquatische Kopfnote des einen Parfums mit fruchtigen Noten eines anderen Dufts betont werden, mit würzigen Noten aber eher überdeckt werden. Das Ergebnis ist ein individueller Duftverlauf, der sich dynamisch auf der Haut entwickelt. Manchmal überraschend, aber immer einzigartig.

Fazit: Die Duftpyramide verstehen, um Düfte neu zu erleben

Die Duftpyramide erklärt, warum sich Parfums im Verlauf verändern, von der frischen Kopfnote bis hin zur tiefen Basisnote. Sie hilft dabei, Düfte bewusster wahrzunehmen und besser einzuordnen. Doch nicht jeder Duft folgt dieser Struktur: Viele moderne Kompositionen setzen auf lineare oder ungewöhnliche Verläufe. Entscheidend bleibt, wie ein Parfum sich auf Ihrer Haut entfaltet und ob es für Sie das gewisse Etwas hat.